1 Kommentar • Seite 1 von 1
Funnys Tagebuch
Wann ist es genug?
von Funny am 18.01.2021 00:48
Ich habe einen, zugegebenermaßen, etwas merkwürdigen Mann, mit dem ich schon mehr als mein halbes Leben zusammen bin. Das allein erklärt schon, dass wir uns sehr gut kennen.
Aber wie die Zeit so will, verändert man sich in so vielen Jahren sehr stark. Er war früher sehr reflektiert und aufgeschlossen seinen Mitmenschen gegenüber, mit einer guten Portion Humor, haben wir allen Schwierigkeiten getrotzt. Zwei gegen den Rest der Welt, wenn nötig.
Heute ist davon nicht mehr viel übrig. Zum Lachen geht er, wenn überhaupt, in den Keller und vom Humor ist nur noch Zynismus übrig geblieben.
Sicher, es ist nicht immer leicht im Leben...
Wir haben eine Tochter, 16 Jahre, und schwer pubertär, aber ansonsten hat er meiner Meinung nach, nichts auszustehen.
Es vergeht leider kein Tag, ohne seine nonverbalen Kommentare. Augen rollen, Stirn krausziehen, Schnaufen, usw.
Mich macht das krank, und zwar leider im wahrsten Wortsinn.
Es fing an mit Unverträglichkeiten, die immer mehr werden, dann kam eine Rosacea dazu und nun auch noch eine Neurodermitis im Gesicht. Super!
Macht die Seele den Körper krank? Und was kommt als nächstes?
Er wartet praktisch immer auf Fehler. Mit der Gabel an die Zähne geschlagen, ein Glas wackelt, oder fällt, ganz dramatisch, um. Naja, je mehr man aufpasst, um so schlimmer wird es.
Man darf sich ich nicht an das Treppengeländer lehnen, oder eine Jacke drüber legen (es könnte kaputt gehen) ,auf die Türschwellen treten (die knirschen dann etwas), oder gar beim Laufen die Fersen zu laut aufsetzen.
Ich bin eigentlich ein sehr fröhlicher Mensch, ich lache gerne und laut, ich singe die Titel im Radio mit und tanze auch durchaus beim Kochen durch die Küche. Für ihn ist das im besten Fall albern, ansonsten eine pure Provokation.
Inzwischen erkenne ich mich manchmal selbst fast nicht mehr. Ich bin sehr ernst geworden und meine Mundwinkel zeigen eher nach unten, das kann doch so nicht für den Rest meines Lebens bleiben!?
Ich habe mir natürlich schon den Mund fusselig geredet, um herauszufinden, ob er irgendwelche tieferen Probleme hat, aber genauso gut könnte ich mit der Wand sprechen. Die ist wahrscheinlich noch etwas kommunikativer. Professionelle Hilfe möchte er nicht in Anspruch nehmen, wozu auch, es sind ja nur alle anderen doof!
Ich habe lange versucht ihm alles recht zu machen und war hier ganz leise und vorsichtig.
Wo ist die Grenze zwischen Rücksichtnahme und Selbstaufgabe?
Wann ist es nicht mehr genug, sondern zuviel?
Aber wie die Zeit so will, verändert man sich in so vielen Jahren sehr stark. Er war früher sehr reflektiert und aufgeschlossen seinen Mitmenschen gegenüber, mit einer guten Portion Humor, haben wir allen Schwierigkeiten getrotzt. Zwei gegen den Rest der Welt, wenn nötig.
Heute ist davon nicht mehr viel übrig. Zum Lachen geht er, wenn überhaupt, in den Keller und vom Humor ist nur noch Zynismus übrig geblieben.
Sicher, es ist nicht immer leicht im Leben...
Wir haben eine Tochter, 16 Jahre, und schwer pubertär, aber ansonsten hat er meiner Meinung nach, nichts auszustehen.
Es vergeht leider kein Tag, ohne seine nonverbalen Kommentare. Augen rollen, Stirn krausziehen, Schnaufen, usw.
Mich macht das krank, und zwar leider im wahrsten Wortsinn.
Es fing an mit Unverträglichkeiten, die immer mehr werden, dann kam eine Rosacea dazu und nun auch noch eine Neurodermitis im Gesicht. Super!
Macht die Seele den Körper krank? Und was kommt als nächstes?
Er wartet praktisch immer auf Fehler. Mit der Gabel an die Zähne geschlagen, ein Glas wackelt, oder fällt, ganz dramatisch, um. Naja, je mehr man aufpasst, um so schlimmer wird es.
Man darf sich ich nicht an das Treppengeländer lehnen, oder eine Jacke drüber legen (es könnte kaputt gehen) ,auf die Türschwellen treten (die knirschen dann etwas), oder gar beim Laufen die Fersen zu laut aufsetzen.

Ich bin eigentlich ein sehr fröhlicher Mensch, ich lache gerne und laut, ich singe die Titel im Radio mit und tanze auch durchaus beim Kochen durch die Küche. Für ihn ist das im besten Fall albern, ansonsten eine pure Provokation.

Inzwischen erkenne ich mich manchmal selbst fast nicht mehr. Ich bin sehr ernst geworden und meine Mundwinkel zeigen eher nach unten, das kann doch so nicht für den Rest meines Lebens bleiben!?
Ich habe mir natürlich schon den Mund fusselig geredet, um herauszufinden, ob er irgendwelche tieferen Probleme hat, aber genauso gut könnte ich mit der Wand sprechen. Die ist wahrscheinlich noch etwas kommunikativer. Professionelle Hilfe möchte er nicht in Anspruch nehmen, wozu auch, es sind ja nur alle anderen doof!
Ich habe lange versucht ihm alles recht zu machen und war hier ganz leise und vorsichtig.
Wo ist die Grenze zwischen Rücksichtnahme und Selbstaufgabe?
Wann ist es nicht mehr genug, sondern zuviel?
7722 mal betrachtet | 1 Kommentar
Antworten
RE: Wann ist es genug?
von Matjes am 28.02.2021 18:31
so wie du schreibst bist du doch in der lage zu gehen dich zu weheren errinnert mich an einen film also fake für mich was duschreibst..

1 Kommentar • Seite 1 von 1